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Der Trägheit zum Trotz

Wie die Corona-Krise Veränderungsprozesse in der Immobilienwirtschaft beschleunigt

Krisen wie die aktuelle Corona Krise erfordern von Unternehmen ein Maximum an Flexibilität und Innovation – ungünstigerweise sind diese Stärken in der Immobilienwirtschaft noch nicht besonders ausgeprägt.

Im Vergleich zu Banken hängen Immobilienunternehmen Veränderungsprozessen weit hinterher. Während es noch vor 10 Jahren üblich war, Bankgeschäfte persönlich in der Filiale zu erledigen, wickeln Kunden ihre finanziellen Transaktionen heute online bzw. per App ab. Um diesen Standard zu erreichen, haben Banken massiv in die Standardisierung und Digitalisierung ihrer Prozesse investiert. Dies führt in der Zeit der Corona-Krise dazu, dass ihr Geschäft an der Schnittstelle zu den Kunden mit wenigen Veränderungen weiterlaufen kann.

Und die Immobilienwirtschaft?

Auch hier ist ein ähnlicher Trend zu beobachten – jedoch stark zeitversetzt. In den vergangenen zehn Jahren haben verschiedene Wohnungsunternehmen begonnen, ihre Organisation prozessorientierter aufzustellen. In diesem Kontext haben sie Servicecenter-Strukturen etabliert, über die das Wohnungsunternehmen für Mieter telefonisch zentral erreichbar ist. Dies kommt den Unternehmen derzeit sehr zu gute. Konsequenter wäre es jedoch, wenn auch die nachgelagerten Prozesse standardisiert und digital abgewickelt würden, so dass der Kontakt zum Mieter auch online bzw. per App erfolgen könnte.

Die Krise schafft Lösungen

Die gegenwärtigen Erfahrungen und Anforderungen der Corona Krise beschleunigen nun die Entwicklung. Sie drängen Entscheider in der Wohnungswirtschaft ihr Unternehmen zukunftsorientiert aufzustellen und längst überfällige Veränderungen einzuleiten. Interessant dabei ist, dass auch in Unternehmen mit eher trägen Strukturen und überschaubarer Innovationskultur aktuell Veränderungen möglich sind. Dabei handelt es sich teilweise um Umstrukturierungen, die zur Effizienzsteigerung schon jahrelang diskutiert, aber stets als nicht umsetzbar bewertet wurden.

Ein Beispiel dafür ist der Mieterwechsel – ein Kernprozesse in Wohnungsunternehmen. Wo vor der Krise teilweise mehrere Mitarbeiter eingesetzt wurden, um Wohnungen abzunehmen, nötige Instandhaltungsmaßnahmen zu besprechen oder Besichtigungen zu leiten, etablieren sich vor dem Hintergrund der Corona Krise sehr schlanke Prozesse – bis dahin, dass Mieter Wohnungen in nachgefragter Lage auch alleine besichtigen können.

Auch die Bewirtschaftung durch die Mitarbeiter vor Ort (z.B. Hausmeister) wird deutlich flexibler – und auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ausgerichtet. Flexiblere Arbeitszeitmodelle ermöglichen den Mitarbeitern die nötige Betreuung ihrer Kinder. Selbst Leistungsinhalte von Nachunternehmern z.B. im Bereich des infrastrukturellen Facility Managements werden hinterfragt und im Umfang angepasst. Strukturen für Home Office und Online-Meetings werden geschaffen. Auch der Recruiting Prozess wird verschlankt und Bewerbungsgespräche werden per Videokonferenz geführt.

Was wird der Standard von morgen?

Spannend wird es im Nachgang der Krise. Welche Veränderungen werden Einzug in die künftige Art der Abwicklung des Geschäfts halten? Kreative Lösungen werden derzeit genug entwickelt und pragmatisch umgesetzt. Die Immobilienwirtschaft hat ihr Veränderungspotential entdeckt, Flexibilität und Innovationsgeist unter Beweis gestellt.

RITTERWALD unterstützt Immobilienunternehmen gerne dabei, aus dem Improvisieren von heute sichere Standards für morgen abzuleiten – und fest zu etablieren.

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  • Dr. Mathias Hain
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